Mental Coaching für Sportler – was ist das nun?

Mental Coaching im sport

Jeder kann sich wahrscheinlich unter einem Sport Mental Coach etwas vorstellen. Aber: Aufgrund der Fragen, die mir jeweils gestellt werden, merke ich immer wieder, dass viele Leute – verständlicherweise – eine falsche respektive lückenhafte Vorstellung davon haben, um was es beim Mental Coaching im Sport genau geht (der Einfachheit halber werden an dieser Stelle ähnliche Begriffe wie zum Beispiel Sportmentaltraining oder mentale Stärke im Sport  gleichbedeutend behandelt).

Dies hat wohl einerseits damit zu tun, dass Mental Coaching im Sport in unseren Breitengraden auch heute noch nicht ganz alltäglich ist, andererseits geht es bei diesem Training eben häufig um innere Prozesse, welche vor allem für Aussenstehende weder sicht- noch greifbar sind. Um zu wissen, um was es genau geht, kommt man schlussendlich also nicht um eine Selbsterfahrung herum.

Es sei an dieser Stelle noch angemerkt, dass es keine einheitliche Definition und Erklärung für mentale Stärke im Sport gibt. Deshalb basiert auch dieser Beitrag ein Stück weit auf meiner persönlichen Interpretation.

Nachfolgend einige Fragen, denen ich immer wieder begegne:

 

Was versteht man unter Mental Coaching im Sport?

Mental Coaching versteht sich als Ergänzung zum technischen, taktischen und athletischen Training.  Das Hauptziel besteht darin, die sportliche und persönliche Entwicklung im und neben dem Sport in gesundem Masse zu fördern. Sportmentaltraining ist grundsätzlich fast immer und überall einsetzbar (nicht an eine bestimmte Örtlichkeit oder Infrastruktur gebunden, auch während einer Verletzungs- oder Regenerationsphase geeignet).

 

In welchen Bereichen ist die mentale Stärke im Sport einsetzbar?

Mentale Stärke im Sport eignet sich zum Beispiel für folgende Dinge: Bewegungsabläufe optimieren, Sicherheit in Standardsituationen erlangen, taktisches Verhalten verbessern, athletische Fertigkeiten unterstützen (Kraft, Kondition, Koordination), Verhaltensmuster verändern, Emotionskontrolle, Konzentrationstraining, An-/Entspannungsgrad regulieren, Umgang mit Druck und Stress, Freude und Motivation steigern, Wettkampfvorbereitung, Umgang mit unbekannten Situationen, Glaube und Selbstvertrauen stärken, Umgang mit Konflikten (Trainer, Trainingspartner, Gegenspieler etc.), Themen neben dem Sport (familiäre Angelegenheiten, Beruf/Schule/Lehre, Umgang mit Schicksalsschlägen, persönliche Ziele und Visionen).

 

Ist mentales Coaching auch für junge Sportler geeignet?

Ja. Mentales Coaching eignet sich für junge Sportler (Kinder und Jugendliche) genauso wie für Erwachsene.

 

Wie läuft eine Einzelsitzung ab?

Vereinfacht gesagt, arbeitet ein Sport Mental Coach mit vier Phasen:

  • Start-/Kennenlernphase: Allgemeine Erklärungen und Fragen, Rahmenbedingungen erläutern
  • Ziel festlegen: Um was geht es (zu bearbeitendes Thema)? Was ist genau das Ziel der Coaching-Sitzung?
  • Massnahmen erarbeiten: Entwickeln eines Lösungskonzepts für das definierte Ziel inklusive Umsetzungsmassnahmen für den Alltag.
  • Abschluss: „Ausklingen“, weiteres Vorgehen

 

Was ist, wenn mir das Sport Mental Coaching nicht zusagt?

Falls du während der Start-/Kennenlernphase (Dauer circa 15 Minuten) das Gefühl hast, das Coaching sei für dich nicht geeignet, darfst du die angefangene Sitzung ohne Kostenfolgen verlassen. Zudem wird immer nur ein einzelner Termin vereinbart; es existiert also keine längere Verpflichtung.

 

Brauche ich Vorkenntnisse?

Nein.

 

Welche Techniken und Methoden kommen zum Einsatz?

Der Sport Mental Coach leitet das Coaching mit Fragetechniken, welche es dir ermöglichen, Lösungsansätze für dein gewähltes Thema (Coachingziel) selbst zu erarbeiten. Teilweise entstehen dadurch Umsetzungsübungen, welche im Alltag zu trainieren sind.  Ergänzend werden häufig folgende Techniken eingesetzt: Visualisierungstraining (bildliche Vorstellung von Bewegungsabläufen), Selbstgesprächsregulation (konstruktiver Dialog mit dir selbst), Gedankenkontrolle, Körperregulation (Körperhaltung, Körperspannung, Mimik und Gestik bewusst steuern), Atemtraining, Umgang mit Zielsetzungen, „Prognosetraining“ und „Training der Nichtwiederholbarkeit“ (künstliche Drucksituationen erzeugen), Genesungsprozess einer Verletzung unterstützen, bewusstes Handeln im Aussen (planen, vorbereiten, umsetzen, verändern), Selbstreflexion (Rückschlüsse und Lehren aus einer Erfahrung ziehen)

Anmerkung: Der eigentlichen Technik wird häufig eine viel zu grosse Bedeutung beigemessen. Entscheidend ist vor allem, WIE GENAU und OB ein Athlet die erarbeiteten Massnahmen umsetzt.

 

Was kostet ein persönliches Mental Coaching und wie lange dauert es?

Eine Lektion à 60 Minuten kostet bei mir CHF 150.00 (Barzahlung). Dem ersten Gespräch geht eine rund 15-minütige unverbindliche Kennenlernphase voraus. Die Anzahl Lektionen hängt stark von deinen persönlichen Bedürfnissen ab. Zum Beispiel alle zwei Wochen über einen Zeitraum von zwei bis drei Monaten (= vier bis sechs Lektionen).

 

Unter welchen Rahmenbedingungen findet das Mental Coaching statt?

Grundsätzlich findet das Gespräch unter „vier Augen“ statt, ausser, du wünschst, dass eine weitere Person anwesend ist.

In der Regel steht für das Gespräch ein separater Coaching-Raum zur Verfügung.

Du als Athlet wählst deine Coaching-Themen immer selbst (von Drittpersonen „gewünschte“ Themen werden ohne dein Einverständnis nicht bearbeitet). Zudem ist der Mental Coach der Schweigepflicht verpflichtet.

 

Gibt es auch Sportmentaltrainings für Gruppen/Teams?

Ja. Allerdings ist der Ablauf ganz anders als bei einem Einzelgespräch. Und: Gruppentrainings sind eher allgemein gehalten und gehen weniger auf den einzelnen Athleten ein.

Gruppentrainings eignen sich unter anderem sehr gut, um sich die Grundkenntnisse des Mentaltrainings anzueignen. Nach dem Trainingstag bist du in der Lage, die gängigsten Techniken im Alltag zu trainieren.